Für eine differenzierte pädagogische Lern- und Förderstruktur
Für eine differenzierte pädagogische Lern- und Förderstruktur
Interview von Claude Simon (Mitglied der SEW-Syndikatsleitung).
Claude Simon (CS): Wo arbeitest du ?
Fabienne Hoeltgen (FH):Ich bin Angestellte des SRéA, dem « service rééducatif ambulatoire ».
Claude Simon (CS):Wie kann man sich deine Arbeit vorstellen?
Fabienne Hoeltgen (FH): Der Sréa wurde in den 90er Jahren ins Leben gerufen um Kindern mit "spezifischen Bedürfnissen" eine Laufbahn im regulären Schulunterricht zu ermöglichen. Die CMPPR (commission médico- psycho-pédagogique régionale) erfasst die Kinder mit Beeinträchtigungen auf Anweisung der Frühförderungsdienste, der Lehrer, oder der Eltern. Wir arbeiten regional, in einer, zwei, manchmal sogar drei Schulen.
Die Anzahl der Förderstunden hängt von der Problematik der Kinder ab. Für jedes Kind wird ein individualisierter Entwicklungs/Förderplan festgelegt. Die Kinder welche wir betreuen haben sehr unterschiedliche Beeinträchtigungen, sei es auf dem Gebiet der Wahrnehmung, der Sprache, der Kognition, der Motorik, oder der sozialen Anpassungsfähigkeit. Aus sozialpädagogischer Sicht wollen wir die Entwicklungsstörungen nicht isoliert behandeln. Wir pflegen eine ganzheitliche Förderung, in engem Kontakt mit den Lehrern und den Eltern. Es kann sein, dass der individualisierte Förder/Lernplan ein Ziel verfolgt, das sich von den Anforderungen des Lehrplans unterscheidet. Wir unterscheiden uns vom sogenannten "appui communal" welcher eine Hilfestellung auf schulischer Ebene anbietet.
Wir arbeiten individuell, in kleinen Gruppen, mehrmals die Woche, in der Klasse oder ausserhalb des Klassenzimmers, abhängig des individuellen Förderbedarfs, und den räumlichen Möglichkeiten in den Schulen.
Claude Simon (CS):Wie schätzt du deine Arbeit ein?
Fabienne Hoeltgen (FH):Ich mag meine Arbeit und ich finde sie sehr wichtig. Wir ermöglichen vielen Kindern den Verbleib im regulären Schulunterricht, auch wenn nicht alle Kinder den Abschluss der 6ten Klasse schaffen. Es ist wichtig für jedes Kind in nächster Nähe zu seinem Elternhaus und seinen Freunden aufzuwachsen.
Wir, Sozialpädagogen, sehen das Kind aus einem anderen Blickwinkel als die Lehrer. So können wir uns im Interesse des Kindes gegenseitig ergänzen. Nach 7 Jahren Arbeit ziehe ich eine positive Bilanz für diesen Bereich der Sozialarbeit.
Eine Schulreform aus sozialpädagogischer Sicht
In den Schulen ist zur Zeit das jeweilige Lehrprogramm maßgeblich. Jedes Kind muss in dieses Schema passen. Manche Schüler schaffen diese Zielvorgaben nicht. Die individuellen Fortschritte oder ihre Talente werden oft lediglich in Hinsicht auf die Anforderungen des Lehrplanes gemessen. So scheitert manches Kind an der Norm, auch wenn es in Bezug auf sich selbst große Fortschritte gemacht hat. Kinder sollten nach ihren Stärken, nicht nach ihren Schwächen eingeschätzt werden. Ich erhoffe mir für die Zukunft multidisziplinäres Team-Teaching, wo Sozialpädagogen, aber auch Motopädagogen, Psychologen, Art-Therapeuten....... in enger Zusammenarbeit mit den Lehrern eine differenzierte pädagogische Lern/Förderstruktur anbieten können. Die Kompetenzen der jeweiligen Teammitglieder sollen eine pädagogische Ergänzung, Bereicherung der Fördermaßnahmen in Bezug auf Integration und Individualisierung, darstellen
Perséinleches
Virwat desen Job?
Ech war perséinlech ni eent vun dénen beschte Schülerinnen. Ech hun awer gaer geléiert, wann ech eppes verstannen hat. Ech kann mech haut nach arenneren un Léierpersounen, déi sech immens vill Méih gin hun, fir mir eppes beizebrengen. Ech hun mech dann gutt gespuert. Ech probéieren och deenen Kanner, déi ech betreien dest Gefill ze vermettelen.
Prägend an der Formatioun?
Et muss een sech konstant weiderbilden, fir um Ball ze bleiwen
Däin Job an 10 Joer?
Ech wensche mir nach méi engk mat den Enseignanten zesummen zeschaffen, besonnech an der Spillschoul an am Ennergrad vun der Primärschoul, zum Beispill an enger Art Team-Teaching.