Kommentar aus dem Tageblatt vom 20.2.2006: Offenheit
Die 2. "Journée de réflexion" über das geplante Vor- und Primärschulgesetz hat zweierlei gezeigt. Zum ersten besteht in der Lehrerschaft sicherlich die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Andererseits gibt es Befürchtungen vor allzu weit reichenden Reformen und ihren möglichen Auswirkungen. Berührungsängste gibt es insbesondere mit Blick auf die notwendige Schulevaluation. Auch das kritische Hinterfragen des Lehrauftrags löst bei den Pädagogen Sorgenfalten aus. Dabei müsste allen doch klar sein, dass sich der Lehrberuf nicht an Denkschemen und Gewohnheiten von gestern klammern kann. Der gesellschaftliche Wandel kennt kein Pardon. Auch Lehrer müssen mit den neuen Herausforderungen Schritt halten. Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei. Die Schule von morgen braucht eine konsequente Offenheit. Mit Betonköpfen lassen sich zwar Mauern errichten, nicht aber grundlegende Reformen durchsetzen.