Geschlechtergerechtes Formulieren (Journal 2/2005) Danièle Nieles
Geschlechtergerechtes Formulieren
Die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern wird noch immer als unwesentlich bezeichnet oder erbittert bekämpft, umgangen oder auch konsequent ignoriert. Gleichzeitig wird die Forderung nach einer Sprache, die Frauen und Männer gleichermaßen sichtbar macht, immer lauter.
Warum? Dazu folgendes Beispiel: Bereits um 1840 schrieben Mathematiker die ersten „Computerprogramme“. Formulierungen wie diese lassen zuallererst an Männer denken. Dass Frauen einen wesentlichen Beitrag auf diesem Gebiet leisteten, wird auf Grund der männlichen Personenbezeichnung „Mathematiker“, die Frauen sprachlich nicht sichtbar macht, häufig vergessen. So bleibt in diesem Beispiel unerwähnt, dass um 1840 das allererste Computerprogramm von der Mathematikerin Lady Ada Lovelace (1815-1852) geschrieben wurde.
Als früheste bekannte Mathematikerin gilt übrigens die Griechin Hypatia (um 370-415), die in Alexandria arbeitete. Sie gab Vorlesungen in vielen Fachgebieten und schrieb mathematische Abhandlungen. Als ihr bedeutendstes Werk gilt der 13-bändige Kommentar zur „Aritmetica“ des Mathematikers Diophantos (um 250), den man als „Vater der Algebra“ bezeichnet. Dabei entwickelte sie alternative Lösungen und formulierte neue Problemstellungen, die jedoch später mit dem Werk von Diophantos verschmolzen wurden. Sie entwickelte zudem ein Hydrometer (Senkwaage) und ein Astrolabium.
Danièle Nieles
Die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern wird noch immer als unwesentlich bezeichnet oder erbittert bekämpft, umgangen oder auch konsequent ignoriert. Gleichzeitig wird die Forderung nach einer Sprache, die Frauen und Männer gleichermaßen sichtbar macht, immer lauter.
Warum? Dazu folgendes Beispiel: Bereits um 1840 schrieben Mathematiker die ersten „Computerprogramme“. Formulierungen wie diese lassen zuallererst an Männer denken. Dass Frauen einen wesentlichen Beitrag auf diesem Gebiet leisteten, wird auf Grund der männlichen Personenbezeichnung „Mathematiker“, die Frauen sprachlich nicht sichtbar macht, häufig vergessen. So bleibt in diesem Beispiel unerwähnt, dass um 1840 das allererste Computerprogramm von der Mathematikerin Lady Ada Lovelace (1815-1852) geschrieben wurde.
Als früheste bekannte Mathematikerin gilt übrigens die Griechin Hypatia (um 370-415), die in Alexandria arbeitete. Sie gab Vorlesungen in vielen Fachgebieten und schrieb mathematische Abhandlungen. Als ihr bedeutendstes Werk gilt der 13-bändige Kommentar zur „Aritmetica“ des Mathematikers Diophantos (um 250), den man als „Vater der Algebra“ bezeichnet. Dabei entwickelte sie alternative Lösungen und formulierte neue Problemstellungen, die jedoch später mit dem Werk von Diophantos verschmolzen wurden. Sie entwickelte zudem ein Hydrometer (Senkwaage) und ein Astrolabium.
Danièle Nieles