DÉI GRÉNG unterstützen die Forderungen des SEW

28.08.2003

Ob nun im Bereich der Kinderbetreuung, der sozialpädagogischen Arbeit mit behinderten,älteren oder sozial benachteiligten Menschen, man kommt nicht umhin die klare Festellung zu machen, daß den Berufen des Erziehers (éducateur) und des Sozialpädagogen (éducateur gradué) in den kommenden Jahren eine noch grössere Bedeutung zukommt.
Allerdings muss man auch feststellen, daß bei beiden Berufsgruppen weder die beruflichen Rahmenbedingungen noch die Ausbildungsangebote den Anforderungen an die vielfältigen Aufgaben der beiden Berufsgruppen entsprechen.
In einer Unterredung am 27. März hatten die Vertreter des SEW/OGBL, Pol Cruchten, Gilbert Graf und Raoul Schaaf, Generalsekretär des SEW, Gelegenheit ihre Positionen zu den Forderungen dieser beiden Berufsgruppen zu bekräftigen und der Delegation von DÉI GRÉNG, Viviane Loschetter, Robert Garcia, Camille Gira und Tom Koeller im Detail zu unterbreiten.
Dabei wurden konkret drei Bereiche angesprochen, in denen es zu Verbesserungen kommen muss:
Bei der Ausbildung ist in erster Linie darauf zu achten, dass es endlich auch zu einer den derzeitigen Ausbildungsniveaus entsprechenden Einstufung der Erzieher kommt. DÉI GRÉNG unterstützen auch die Forderung nach einer Eingliederung der Ausbildung zum graduierten Erzieher in das Hochschulgesetz und zwar mit der Möglichkeit über 2 Zyklen von jeweils 2 Jahren ein 4jähriges Hochschulstudium zu absolvieren (Bac + 2 + 2). Dies würde die Übergänge mit den Studiengängen im nahen Ausland erleichtern. Darüber hinaus wäre eine mögliche Eingliederung in die geplante Universitätsstruktur in Luxemburg durchaus denkbar.
Erziehern, die eine Ausbildung zum graduierten Erzieher (Sozialpädagogen) machen wollen, sollte dieser Schritt durch eine gerechtere Anerkennung des bisher Erlernten erleichtert werden. Beide Seiten stimmten auch überein, dass der Zugang zur beruflichen Weiterbildung erleichtert und gefördert werden müßte.
In der Öffentlichkeit herrscht oft Verwirrung über die Unterschiede der beiden Berufsebenen. Die Kompetenzen und Aufgabenbereiche des Erziehers sowie des graduierten Erziehers (Sozialpädagogen) müssten daher klar definiert und abgegrenzt werden, damit unter anderem auch die Arbeitgeber, Kommunen, Staat und private Träger wissen, welche Stelle sie mit welchem Ausbildungsprofil besetzen sollen.
DÉI GRÉNG bedauern, dass eine der Ausbildung entsprechende Bezahlung der Erzieherberufe noch immer nicht in die Realität umgesetzt wurde. Es geht dem SEW hier vor allem um zwei Anliegen - die Anpassung der Karriere der graduierten Erzieher (Sozialpädagogen) an andere Bac+3-Berufe sowie die Anerkennung des Abiturs und die entsprechende Anpassung der Karriere beim Erzieher einerseits und die Wahrung erworbener Rechte beim Wechsel vom privaten in den staatlichen Sektor andererseits.
Derzeit kann bei der Besetzung von schwierigen Posten oft nicht auf Personal mit der nötigen Erfahrung zurückgegriffen werden, da diesem die Anerkennung der in langen Berufsjahren erworbenen Kenntnisse bei einem Wechsel in den Staatsdienst verweigert wird. Ein Eintritt in den Staatsdienst brächte unter diesen Umständen jedoch beträchtliche finanzielle Einbußen mit sich, die selbst das größte Engagement nicht aufwiegen kann.
DÉI GRÉNG versicherten abschliessend den Vertretern des SEW/OGBL, dass in den angesprochenen Fragen eine breite Übereinstimmung herrsche und dass DÉI GRÉNG das SEW unterstützen, damit die längst ausstehenden Verbesserungen schlussendlich verwirklicht werden.
Luxemburg, den 4 April 2001
Mitgeteilt von DÉI GRÉNG und dem SEW/OGBL