SEW skeptisch gegenüber Einteilung des Schuljahrs in Semester (Tageblatt 8/3/2011)

09.03.2011

Nicht auf dem Buckel des Berufs



Skeptisch äußert sich das Syndikat Erziehung und Wissenschaft des OGBL zu den Plänen des Unterrichtsministeriums, das Schuljahr künftig nach Semestern zu organisieren.


Eher skeptisch zeigt sich das SEW (Syndikat Erziehung und Wissenschaft) des OGBL gegenüber dem geplanten Umstieg von Trimestern auf Semester. Könne man mit dem Wechsel in der Grundschule noch leben, diesem sogar gewisse Vorteile abgewinnen, so berge der geplante Wechsel im Sekundarunterricht und im technischen Sekundarunterricht nach Ansicht der Gewerkschaft eine Reihe von Nachteilen.

Zentrales Problem in den Augen des SEW: Eine erste Semesterbewertung Ende Februar/Anfang März käme zu einem Zeitpunkt, wo es zu spät für eine Umorientierung sei. Um den Schülern reale Reorientierungschancen zu lassen, wäre beim Umstieg auf ein Semestersystem eine zusätzliche Zwischenbewertung notwendig. Nach einer solchen Zwischenbewertung hätten die Schüler nur noch eine Chance, sich aufzufangen, statt wie bisher zwei, lautet eine weitere Kritik des SEW. Und schließlich, so die Gewerkschaft: „Wenn die Weihnachtsferien dazu dienen, die Januar-Aufgaben vorzubereiten, dann verlieren sie den Charakter der Erholungsphase.“ Sinn und Zweck der Einführung von Semestern im Sekundarunterricht müssten deshalb diskutiert werden, so das SEW, das auch daran erinnert, das der Versuch, Semester einzuführen, in den 1990er Jahren schon einmal scheiterte.

Für das SEW steht jedenfalls außer Frage, dass durch den Wechsel von Trimestern zu Semestern die erst 2007 bzw. 2008 ausgehandelten Lehraufträge nicht in Frage gestellt werden dürfen und es nicht zu einer Mehrbelastung der Lehrer und Professoren kommen darf.