Revue de presse: SEW und APESS: Dës Reforme wëlle mir net! (Tageblatt) (Journal 1/2012)
SEW und APESS
„Dës Reforme wëlle mir net!“
Die Lehrergewerkschaften SEW und Apess stellten am Freitag eine Petition gegen die Reform des öffentlichen Dienstes vor. Gleichzeitig bringen sie mit dem Manifest ihren Ärger über die Reform der Grundschule und der Berufsausbildung zum Ausdruck.
Jeder Lehrer, ob er nun Mitglied in einer der beiden Gewerkschaften SEW oder Apess ist, oder aber in der CGFP, ist aufgefordert, das Manifest zu unterschreiben. Die beiden Gewerkschaften erhoffen sich durch diese Befragung der Basis ein Mandat für weitere Aktionen.
Die zwei Gewerkschaften legen in dem Manifest noch einmal die gleichen Argumente dar, wie auf der Protestversammlung vor einigen Wochen in Bartringen, an der 3.500 Lehrer teilnahmen. Das Manifest können die Lehrer noch bis Ende Januar unterschreiben.
Was die Schulreform angeht, so wollen die Lehrer wohl noch mit der Ministerin Mady-Delvaux Stehres diskutieren, doch nicht auf der Basis der vorliegenden Texte.
Es nütze nichts, über Einzelpunkte zu diskutieren, alle Fragen müssten in einem größeren Zusammmenhang gesehen werden, sagt Monique Adam vom SEW.
Optimistisch
Die Gewerkschaften sind optimistisch gestimmt, was die Mobilisierung der Lehrer angeht. Wenn alleine schon 3.500 am vorigen 1. Dezember in Bartringen waren, könne man sich durchaus noch eine größere Beteiligung erwarten.
Die Ministerin müsse endlich einsehen, dass sie diese Reform nicht so durchboxen könne. Die Reform sei von Brüssel diktiert, und die luxemburgischen Lehrer würden da nicht mitmachen. SEW und Apess fordern ein Moratorium, also ein Einfrieren der Reform des Sekundarunterrichts. Die in der Grundschule bereits eingeführten Neuerungen wie die Evaluierungsbilanzen sollen wieder abgeschafft werde, da sie nur einen enormen bürokratischen Aufwand mit sich gebracht hätten. Die Reform der Berufsausbildung sei ein einziges Fiasko, und müsse dringend umgeändert werden.
Streiks
Sollte bis Ende Januar keine Reaktion der Ministerin vorliegen, käme es zu weiteren Aktionen. Im Extremfall seien die Lehrer auch bereit zu streiken, falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden.
Auch der für den öffentlichen Dienst zuständige Minister François Biltgen soll endlich erkennen, dass die Reform des Statuts des Staatsbeamten so nicht durchführbar ist.
Claude Molinaro/Tageblatt.lu, 7. Januar 2012
