Gehälterverhandlungen im Öffentlichen Dienst: OGBL fordert für die Beschäftigten des Staats, des Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesens sowie der Gemeinden ein der wirtschaftlichen Lage angepasstes Verhandlungsresultat (14.3.2007)
Die neuesten Konjunkturberechnungen des STATEC belegen ganz klar, dass die wirtschaftliche Situation Luxemburgs auf keinen Fall als schlecht bezeichnet werden kann.
Die Aussichten auf ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 5,5% für das Jahr 2006 sowie 4,5% für das Jahr 2007, ein Haushaltsdefizit, das für 2006 voraussichtlich um 300 Millionen Euro niedriger ausfallen wird als erwartet, ein voraussehbarer Haushaltsüberschuss für das Jahr 2007, die positive Entwicklung der Gesamtproduktivität der luxemburgischen Wirtschaft sind alles Faktoren, welche die von der Regierung angekündigte Nullrunde bei den Verhandlungen der Gehälter im Öffentlichen Dienst absolut nicht rechtfertigen.
Es sei ebenfalls daran erinnert, dass das Tripartite-Abkommen festhält, Lohnverhandlungen sollten sich an der allgemeinen Entwicklung der Wirtschaft und der Produktivität orientieren. Somit ist auch die Regierung gefordert diese Regel ohne Abstriche, für den Öffentlichen Dienst und darüber hinaus für die öffentlichen Dienstleistungen, einzuhalten.
Deshalb fordert der OGBL für die Beschäftigten bei Staat, Gemeinden, im Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesen eine Entwicklung der Einkommen und der Arbeitsbedingungen, die den oben genannten positiven Zahlen entsprechen.
Außerdem weist der OGBL darauf hin, dass es bei den laufenden Verhandlungen nicht nur um globale Gehältererhöhungen gehen darf, sondern auch der längst überfälligen Neueinstufung verschiedener Berufsgruppen (Lehrerinnen und Lehrer, "Educatrices" und "Educateurs gradués" sowie verschiedener Gesundheits- und Sozialberuflerinnen und -berufler) Rechnung getragen werden muss.
Der OGBL unterstreicht, dass er in großen Teilen der öffentlichen Dienstleistungsbereiche die repräsentativste gewerkschaftliche Kraft der betroffenen Arbeiter und Angestellten ist und aus diesem Grunde die direkte Teilnahme an den Verhandlungen für das Gehälterabkommen im Öffentlichen Dienst fordert.
Der OGBL wird Nullrundenforderungen der Regierung bei den Kollektivverträgen und den Abkommen in den Bereichen der öffentlichen Dienstleistungen nicht akzeptieren und ist zu gewerkschaftlichen Aktionen bereit, um dies zu verhindern.
vom SEW/OGBL, vom OGBL Syndikat Gesundheit- und Sozialwesen und vom OGBL Syndikat Öffentliche Dienste