Die LSAP unterstützt die Forderungen des SEW/OGB-L

28.08.2003

Die Diskussionen der letzten Monate haben gezeigt, dass die Luxemburger Gesellschaft in Zukunft noch mehr auf die Arbeit der Erzieher angewiesen sein wird. Vor allem die Kinder und Jugendlichen, aber auch die älteren Mitbürger, die Behinderten und sozial Schwachen werden verstärkt auf ihre Hilfe angewiesen sein. Für die LSAP hat vor allem Ben Fayot schon in zahlreichen Stellungnahmen und Interventionen immer wieder Partei für diese Berufsgruppe ergriffen, deren berufliche Rahmenbedingungen nicht den Anforderungen an die vielfältigen Aufgaben des Erziehers entsprechen.
Am 20. Februar hatten Mitglieder der LSAP-Fraktion - die Abgeordneten Ben Fayot und Lucien Lux, der Fraktionssekretär Etienne Schneider und die Fraktionsmitarbeiterin Jutta Hopfgartner - während einer Unterredung mit Raoul Schaaf, Marcelle Jemming, Claudine Olinger und Danièle Nieles vom SEW/OGB-L Gelegenheit diese Position nochmals zu bekräftigen.
Dabei wurden konkret drei Bereiche angesprochen, in denen es zu Verbesserungen kommen muss:
Bei der Ausbildung ist in erster Linie darauf zu achten, dass es endlich auch zu einer den derzeitigen Ausbildungsniveaus entsprechenden Einstufung der Erzieher kommt. Die LSAP unterstützt auch die Forderung nach einer Eingliederung der Ausbildung zum graduierten Erzieher in das Hochschulgesetz und zwar mit der Möglichkeit über 2 zyklen von jeweils 2 Jahren ein 4jähriges Hochschulstudium zu absolvieren (Bac + 2 + 2). Dies würde die Übergänge mit den Studiengängen im nahen Ausland erleichtern. Erziehern, die eine Ausbildung zum graduierten Erzieher machen wollen, sollte dieser Schritt durch eine gerechtere Anerkennung des bisher Erlernten erleichtert werden. Beide Seiten stimmten auch überein, dass der Zugang zur beruflichen Weiterbildung erleichtert und gefördert werden müßte.
In der Öffentlichkeit herrscht oft Verwirrung über die Unterschiede der beiden Berufsebenen. Die Kompetenzen und Aufgabenbereiche des Erziehers sowie des graduierten Erziehers müssten daher klar definiert und abgegrenzt werden, damit Arbeitgeber, darunter laut Lucien Lux zum Beispiel auch die Gemeinden, wissen, welche Stelle sie mit welchem Ausbildungsprofil besetzen sollen.
Die LSAP und der SEW setzen sich darüber hinaus auch für eine der Ausbildung entsprechende Bezahlung der Erzieherberufe ein. Die Antwort auf eine diesbezügliche parlamentarische Frage von Ben Fayot steht noch aus.
Es geht hier vor allem um zwei Anliegen - die Anpassung der Karriere der graduierten Erzieher an andere Bac+3-Berufe, die Anerkennung des Abiturs und die entsprechende Anpassung der Karriere beim Erzieher einerseits und die Wahrung erworbener Rechte beim Wechsel vom privaten (konventionierten) in den staatlichen Sektor andererseits. Derzeit kann bei der Besetzung von schwierigen Posten oft nicht auf Personal mit der nötigen Erfahrung zurückgegriffen werden, da diesem die Anerkennung der in langen Berufsjahren erworbenen Kenntnisse bei einem Wechsel in den Staatsdienst verweigert wird. Ein Eintritt in den Staatsdienst brächte unter diesen Umständen jedoch beträchtliche finanzielle Einbußen mit sich, die selbst das größte Engagement nicht aufwiegen kann.
Mitgeteilt am 22. Februar 2001