PFS-Leaks

19.03.2015

PFS-Leaks

Keine Bestrafung der Schüler durch zusätzliche Tests

Die Tatsache, dass verschiedenen Eltern bereits im Vorfeld die Fragebögen der „Epreuves communes“ die ein Teil der „Procédure d’orientation du passage fondamental secondaire“ (PFS) darstellen, bekannt waren, und diese Eltern ihre Kinder gezielt auf die Tests vorbereiten konnten, hat hohe Wellen geschlagen. Zu Recht!

Ein solches Vorgehen vernichtet die eventuelle Aussagekraft der Tests und untergräbt die Prozedur der Orientierung der Schüler in die weiterführenden Schulen. Eine falsche Orientierung würde lediglich einen Nachteil für die Schüler darstellen, die sich im nächsten Jahr in einer Schule wieder finden könnten, wo sie überfordert wären, was ihre gesamte schulische Laufbahn gefährden dürfte.

Wir wollen demnach das Vorgehen Einzelner keineswegs bagatellisieren, doch geben wir zu bedenken, dass die „Tests“ ursprünglich nur ein ergänzendes Element der Orientierung der Schüler, die über 2 Jahre geht, waren und auch noch sein sollten.

Die allgemeine Aufregung weist daraufhin, dass die „Tests“ in der Zwischenzeit einen Stellenwert erlangt haben, der weit über dieses ergänzende Element hinausgeht und dass die Beteiligten diese als vorgezogene Aufnahmeexamen betrachten.

Das SEW/OGBL bedauert, dass auch das MENJE und die Presse in diesem Kontext von „Examensfragen“ sprechen. Mit einer solchen Formulierung werden die „Epreuves communes“ weiter überbewertet.
Das liegt leider nicht zuletzt daran, dass die Aussagekraft der aktuellen „Bilans“ gering ist.

Das SEW/OGBL stellt im Übrigen die gesamte aktuelle Prozedur in Frage. Diese ist sehr aufwendig, kostenintensiv und wird ihren Zielen nicht gerecht.

Die zweiwöchige Phase der „Tests“ stellt jedes Mal für die Schüler des C4.2. eine große Anspannung und Belastung dar. An einen geregelten Unterricht ist während dieser Zeit nicht zu denken. Deshalb lehnt das SEW/OGBL eine zusätzliche Testung, die viele Schüler eher als Bestrafung empfinden würden, ab.

Das SEW/OGBL stellt sich die Frage, wann das Schulministerium über diese Missstände informiert wurde und warum erst reagiert wurde, nachdem die Presse darüber berichtet hatte.